Den DNA – Test auf den Genotyp „E/E“ von LABOKLIN

Ich möchte hier für Interessierte versuchen ein klein wenig über den von mir angewandten DNA – Test, die Genotypisierung des E-Lokus von LABOKLIN, aufzuklären.

Als Genotyp bezeichnet man alle in der DNA codierten genetischen Informationen. – Nicht zu verwechseln mit dem Phänotyp, den äußeren Merkmale eines Hundes, denn auch wenn zwei Hunde gleich aussehen, also vom gleichen Phänotyp sind, kann man nicht darauf schließen, dass sie auch über einen identischen Genotyp verfügen.

Die Genotypen

 

Am E-Lokus liegt das Allel „E“ (schwarz) und „e“ (gold/gelb). „E“ ist dominant gegenüber „e“.

 

Genotyp „E/E“:

Der Hund ist schwarz* und trägt auch nur diese Farbe in seinen Genen.

 

Genotyp „E/e“:

Der Hund ein heterozygote Träger, d.h., er ist schwarz* aber trägt die Farbe Gold in seinen Genen.

 

Genotyp „e/e“:

Der Hund ist gold und trägt die Farbe Gold in seinen Genen.

 

* oder blau, blau ist die Farbverdünnung von schwarz

A-Lokus (Agouti) - PCR

Der A-Lokus ist verantwortlich für mehrere verschiedene Farbmuster beim Hund. Die Voraussetzungen für eine Ausprägung des A-Lokus sind mindestens ein E oder Em-Allel am E-Lokus und eine Kombination von ky bzw. kbr-Allelen am K-Lokus (das dominante KB-Allel darf nicht auftreten).
Die verschiedenen Allele des Agouti-Gens sind die Grundlage für die Farben fawn und sable (Ay), wildtyp (aw), tan points und rezessives schwarz(a).
Dabei ist Ay dominant über aw, aw ist dominant über at, welches wiederum dominant über a ist. Schwarze Hunde haben also den Genotyp aa; black and tan Hunde können den Genotyp at /at oder at /a aufweisen; sablefarbene Hunde besitzen den Genotyp Ay /Ay, Ay / at oder AY/a.

B-Lokus (Fellfarbe braun und Livernose)

Die braune Fellfarbe wird vom TRP1-Gen am B-Lokus bestimmt. Zwei Allelformen sind möglich: B (dominant) ist verantwortlich für die Grundfarbe, b (rezessiv) verursacht die Fellfarbe braun. Zwei Kopien des rezessiven b-Allels sind nötig um schwarz zu braun aufzuhellen. Bei roten bzw. gelben Hunden hat b keine Auswirkung auf die Fellfarbe, jedoch ändert sich die Farbe der Nase und der Fußballen von schwarz zu braun wenn b homozygot vorliegt.
Beim Gentest am B-Lokus ist folgendes zu beachten: Es gibt 3 Mutationen am B-Lokus, die für fast jede Art von braun, liver oder chocolate ursächlich sind. Eine Ausnahme hiervon ist die Französische Bulldogge, die zusätzlich zu den drei bekannten Mutationen am B-Lokus noch eine vierte bislang unbekannte Mutation für braun vererben kann. Ein Gentest hierfür ist leider noch nicht verfügbar.

Warum die Typisierung des E-Lokus ?

 

Da ich Biewer Yorkshire a lá Pom-Pon und Golddust Yorkshire Terrier züchte möchte, die nicht nur phänotypisch im Standard sind, sondern auch genotypisch dem 3-farbigen Yorkshire Terrier entsprechen, habe ich für meine Zucht-Hunde eine 

Genotypisierung des E - Lokus , B - Lokus und A - Lokus

bei LABOKLIN durchführen lassen .

Der Sinn dieses Testes besteht nicht darin, eine Reinrassigkeit meiner Hunde festzustellen bzw. zu beweisen (es gibt derzeit keinen Gen-Test, der eine Reinrassigkeit bestätigt), sondern vielmehr ist das eine Garantie für meine Welpenkäufer, dass die Elterntiere KEINE Goldträger sind.

Grundsätzlich werden für die von mir in Auftrag gegebenen DNA – Tests nur auf Basis der Blutabnahme beim Tierarzt durchgeführt. Dieser schickt das Blut dann inclusive ausgefüllten Ident.‑Bogen an LABOKLIN.

 

Warum Blutabnahme beim Tierarzt?

 

Der Tierarzt verbirgt sich mit seiner Unterschrift, dass die von ihm abgenommene und eingesandte Blutprobe wirklich von dem im Ident.-Bogen angegeben Tier stammt. Dazu muss der Tierarzt den Chip des Tieres mit der in der Ahnentafel eingetragenen Nummer abgleichen und diese auch auf den Ident.‑Bogen eintragen.

 

Die an der Innenseite der Wange des Hundes durchgeführte „Abstrich – Methode“ lehne ich grundsätzlich ab, da diese vom Hundehalter selbst durchgeführt und eingesandt werden kann. Es gibt also keinerlei Kontrolle, ob der im Ident.‑Bogen angegebene Hund wirklich der Hund ist, bei dem der Abstrich durchgeführt wurde.

Da ich bestimmt auch einmal auf den einen oder anderen Fremdrüden zurückgreifen werde, hoffe ich natürlich auf das Verständnis und die Mithilfe der Deckrüdenbesitzer ...

 

... selbstverständlich würde ich eine Kopie des Untersuchungsbefundes

dem  Deckrüdenbesitzer zur weiteren freien Verwendung zur Verfügung stellen.

Warum lassen nicht alle Züchter eine Genotypisierung für ihre Hunde machen ?  ……

Das hat unterschiedliche Gründe … Die einen haben keine Kenntnis darüber, dass es diesen Test überhaupt gibt. Die anderen sehen keine Notwendigkeit für solch einen Test bei ihren Tieren. Und andere wiederum haben einfach nur Angst, dass dieser Test vielleicht unangenehme Wahrheiten an’s Licht bringen könnte.

 

Fakt ist jedoch:

 

Beim derzeitigen Stand der Wissenschaft kann man durch KEINEN DNA – Test eine Reinrassigkeit von Hunden zu 100 % feststellen. Es gibt demzufolge auch keinen zuverlässigen Test um Mischlinge zu identifizieren bzw. die Rassen derer Ahnen.

Die Genotypisierung bietet nicht nur dem Biewer-Züchter die Chance auf eine saubere Zucht, denn er kann „Genotype E/e – Biewer“ von seiner Zucht ausschließen. Auch könnte durch die Genotypisierung der Zuchthunde verhindert werden, dass sogenannte „Testverpaarungen“ stattfinden oder reinerbige Biewer Yorkshire irrtümlich als „Goldträger“ oder „Goldvererber“ tituliert werden.

Ich möchte an dieser Stelle einer Hundebesitzerin

- die Biewer und Golddust, sowie Nachzuchten aus solch einer Verpaarung besitzt –

recht herzlich dafür danken, dass sie nach einem ausführlichen Telefongespräch den Mut hatte ihre Hunde testen zu lassen (Ergebnisse fielen wie erwartet aus) ...

 

... der Gentest auf den „Genotyp E“ konnte somit auf die Probe gestellt werden,

und er hat bestanden.

Warum bei / von LABOKLIN eine Genotypisierung durchführen lassen ?

 

LABOKLIN ist zur Zeit das führende Labor in Deutschland. Es bietet vielfältige labortechnische Leistungen an, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

Dadurch, dass es zur Zeit kein zentrales Zuchtbuchamt (Registratur) für den Biewer Yorkshire gibt, ist bzw. wäre es mehr als sinnvoll, wenn alle „Biewer Yorkshire – Gen - Tests“ wenigstens von einem einzigen Labor erstellt werden.

 

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung !

Datenschutzerklärung